Bffffffs World Board: "Post Mortem" - Bffffffs World Board

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"Post Mortem"

#1 Gast Katy_*

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Beitragssymbol  Geschrieben 14 Februar 2003 - 03:37

ZITAT
Hommage an den "Film Noir"

In den Abgründen der Psyche sind Neigungen verborgen, die labile Menschen bisweilen zu abscheulichen Taten treiben. Diese Erfahrung macht Gus MacPherson, ehemaliger New Yorker Privatdetektiv und Hauptfigur des stimmungsvollen Kriminal-Adventures "Post Mortem" von Microids.



Bestialische Morde
Paris im Jahre 1925: Eigentlich wollte Gus MacPherson seinen alten Beruf als Privatdetektiv hinter sich lassen und sich nur noch der Malerei widmen. In seinem Apartment zückt er nur noch Pinsel, Bleistift und Papier anstatt den Revolver. Doch eines späten Abends klopft eine schöne Lady an seine Tür. Sie erzählt, in einem großen Luxushotel seien auf bestialische Weise ihre Schwester und deren Ehemann ermordet worden. Man habe sie enthauptet in ihrer Suite gefunden. Wie magisch angezogen erliegt MacPherson dem Charme der geheimnisvollen Schönen und beginnt mit den Ermittlungen.



Standbilder in 360 Grad
Der Spieler kontrolliert MacPherson aus der Ich-Perspektive.Die Handlung spielt sich überwiegend in Restaurants, Hotels, Wohnungen und Büros ab. Innerhalb der Räume kann sich der Spieler allerdings nicht frei bewegen. Stattdessen erlebt er die Umwelt in Standbildern, die er per Mausbewegung in Rundumsicht betrachten kann - eine Technik, die schon in "Myst III: Exile" zum Einsatz kam und recht überzeugend die 3D-Illusion transportiert. Sobald der Spieler den Cursor über einen Ausgang, eine ansprechbare Person oder einen wichtigen Gegenstand führt, verwandelt sich dieser in ein entsprechendes Symbol.



Wortreiche Verhöre
Obwohl "Post Mortem" auch eine Reihe von kniffligen Puzzles bietet, nehmen in diesem Detektiv-Abenteuer die Dialoge eine wesentlich wichtigere Rolle ein. Die meiste Zeit ist der Spieler mit Gesprächen mit Zeugen, Verdächtigen, Polizisten und Psychologen beschäftigt. Lobenswert: Die Wahl der Fragen und Antworten entscheidet, welchen Fortgang die Handlung nimmt. Sind Personen aufgrund von allzu hartnäckigem Nachfragen verärgert, muss der Spieler Informationen auf eine andere Art und Weise heranschaffen. Lösbar bleibt "Post Mortem" aber immer, ohne dabei lineares Handeln abzuverlangen.


Ärgerlicher "Spoiler"-Effekt
Das von Microids gepriesene Dialogsystem ist eher eine Enttäuschung. Der Spieler entscheidet sich anhand einzeln einsehbarer Karteikarten für eine Frage beziehungsweise Antwort. Auf diese Weise kann er den Tenor des Gesprächs bestimmen - zum Beispiel ob freundlich, nachdrücklich oder drohend. Im weiteren Gesprächsverlauf bleiben allerdings häufig Karten im Spiel, die nicht mehr oder noch nicht zur momentanen Situation passen. Was zunächst nur unlogisch erscheint, wird zum echten Spielspaß-Killer, wenn darin eine für später gedachte Gesprächssituation vorweggenommen wird. Bisweilen erfährt der Spieler auf diese Weise unabsichtlich Dinge, die er zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen sollte. Außerdem ufern die Dialoge oft aus. Manchmal wünscht man sich, ein Gespräch schneller beenden zu können.


Vorbild "Film Noir"
Unverkennbar sieht sich "Post Mortem" in der Tradition des "Film Noir", jenem Film-Genre der 40er-Jahre, das sich durch düstere Kriminalgeschichten in anonymen Großstädten auszeichnet. Den Entwicklern von "Post Mortem" ist es insgesamt gelungen, eine ebenso finstere, mystisch-bedrohliche Stimmung aufzubauen, auch wenn die Technik verbesserungswürdig ist. Die starren Hintergründe sind teils sehr stilsicher gezeichnet, aber stets verwaschen, die 3D-Figuren ordentlich animiert, aber nicht sehr zahlreich. Die längeren Videosequenzen sind dagegen sehr gut gelungen, ebenso die dezente Bar-Musik. Bei der komplett deutschen Sprachausgabe haben sich die Entwickler zumindest bei den Haupt-Figuren für professionelle Sprecher entschieden.



Fazit
Das finstere "Post Mortem" zeigt Licht und Schatten. Einerseits schrecken die durchwachsene Qualität der Grafik und das unlogische Dialogsystem mit seinen langatmigen Gesprächen ab. Andererseits trumpft das Spiel mit einer außergewöhnlich dichten "Film Noir"-Atmosphäre und einer exzellenten, verzwickten Kriminal-Geschichte auf, die auch aufgrund der Handlungsfreiheit des Spielers längere Zeit ihren Reiz behält. Krimi-Fans, die angesichts der technischen Schwächen ein Auge zudrücken können, sollten zugreifen.

Titel: Post Mortem
Wertung: Gut
Systemanforderungen: PC mit Windows 98/Me/2000/XP, 350-MHz-Prozessor, 64 MB Arbeitsspeicher, 500 MB Festplattenplatz, 3D-Grafikkarte mit 16 MB
USK: ab 16 Jahren
Hersteller: Microids
Publisher: Vivendi
Preis: zirka 45 Euro


Quelle: t-online.de



Klingt interessant find ich smile.gif überlege shcon ob ichs mir holen soll... würde das gern spielen, ist bestimmt gut :sm
Kennt das jemand von Euch vielleicht???
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